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Wie viel verdient eine Hauswirtschafterin?

Bevor man sich für den Berufszweig der Hauswirtschafterin bzw. des Hauswirtschafters entscheidet, möchte man natürlich wissen wie viel man damit verdient. 

Diese Frage zu beantworten, ist gar nicht so einfach. Das Aufgabenfeld ist vielfältig und die Einsatzmöglichkeiten sind fast unbegrenzt. Eine pauschale Antwort ist also unmöglich.

In diesem Artikel gebe ich Ihnen aber ein paar Erklärungen, Hinweise und Tipps mit, damit Sie die (finanziell) richtige Stelle für sich finden.

Inhaltsverzeichnis

Wovon hängt der Verdienst ab?

Es gibt einige Variablen, die den Verdienst als Hauswirtschafterin beeinflussen. Auf jeden Fall gehören folgende Punkte dazu:

  • Ort bzw. Lage
  • Unternehmensart
  • Unternehmenszweig
  • Tarifverträge
  • Mindestlöhne
  • Angebot & Nachfrage
  • Qualifikationen

 

Ort bzw. Lage

Ihr Wohnort bzw. der Ort des Unternehmens, bei dem Sie arbeiten möchten, kann sehr entscheidend für Ihr Gehalt sein.

Generell wird in Großstädten üblicherweise mehr bezahlt, als in kleineren Städten oder auf dem Land.
Auch von Bundesland zu Bundesland wird unterschiedlich gezahlt.

Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass im Süden Deutschlands (z.B. Bayern oder Baden-Württemberg) im Schnitt mehr bezahlt wird als z.B. in Mecklenburg-Vorpommern.

Das kann so sein, muss es aber nicht. Es kann durchaus sein, dass Sie auch in einem anderen Bundesland eine Stelle finden, bei der Sie vergleichsweise mehr Gehalt erhalten.

Unternehmenszweig

Hauswirtschaft ist vielfältig. Reinigung, Wäschepflege, Nahrungszubereitung und Betreuung sind nur vier Aufgabenfelder. Und je nachdem in welchem dieser Bereiche  Sie angestellt sind, erhalten Sie unterschiedlich hohe Gehälter.

Pauschal zu sagen in welchem Bereich man am meisten verdient, ist nicht möglich. Als Hauswirtschafter*in sollten Sie daher einen Bereich fokussieren, der Ihnen am meisten Spaß macht. Vielleicht macht Ihnen aber auch die Vielfältigkeit Spaß und Sie suchen eine Position, in der Sie all Ihr Erlerntes anwenden können. 

Mit größerem Aufgabengebiet wächst normalerweise die Verantwortung und höhere Verantwortung wird in der Regel auch besser vergütet.

Unternehmensart

Je nachdem, ob das Unternehmen ein privater Träger, eine gemeinnützige Hilfsorganisation oder ein kirchlicher Träger ist, trägt dies entscheidend zu Ihrem Verdienst bei.

Kirchliche Träger werden durch die Kirche unterstützt und zahlen deshalb auch selten schlechte Gehälter. Meist sind diese durch Tarifverträge auch öffentlich einsehbar, aber dazu kommen wir später.

Gemeinnützige Hilfsorganisationen kann man mit kirchlichen Trägern vergleichen. Beide sind gemeinnützig und das Ziel „Gewinn erwirtschaften“ hat nicht zwingend Priorität. Das kann sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil für Sie sein. Denn wenn nur wenig Gewinn erwirtschaftet wird, bleibt wohlmöglich wenig Spielraum für höhere Gehälter. Auf der anderen Seite wird auch nicht versucht in erster Linie bei den Gehältern zu sparen, sondern an anderen Stellen.

Tarifverträge

Tarifverträge tragen zu einheitlichen Gehältern bei. So sollen Mitarbeitende mit gleicher Qualifikation auch das gleiche verdienen.

Oft wird man daher in einer bestimmten Entgeltgruppe eingruppiert und erhält ein „Einstiegsgehalt“. Dieses wird mit zunehmender Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit dazu beitragen, dass man in der „Entgeltstufe“ höher steigt und somit regelmäßig eine Gehaltsanpassung erhält.

Das klingt erstmal gut, aber auf der anderen Seite bleibt nur wenig Spielraum für Verhandlungen. Hier müssen Sie schon sehr gut verhandeln können, mehr Verantwortung übernehmen oder anderweitig in der Verhandlung punkten. 

Wenn Sie ungerne selbst verhandeln, sind Tarifverträge aber auf jeden Fall das Mittel der Wahl für Sie.

Ohne Tarifvertrag stehen einem alle Türen offen. Auf der einen Seite kann es sein, dass Sie „über den Tisch gezogen“ werden und viel weniger verdienen als Ihre Kollegen oder Kolleginnen. Auf der anderen Seite können Sie mit guten Ideen und gutem Verhandlungsgeschick für deutlich mehr Gehalt sorgen.

Mindestlöhne

Wie viel Sie tatsächlich verdienen, also unabhängig vom Verhältnis zu anderen Berufsgruppen, hängt natürlich auch vom aktuell geltenden Mindestlohn in Ihrer Branche ab.

Mindestlohn in Ihrer Branche?

Ja, neben dem gesetzlichen Mindestlohn gibt es für einige Branchen noch einen gesonderten Mindestlohn, der etwas höher angesiedelt ist.

So ist beispielsweise der Mindestlohn in der Gebäudereinigungsbranche und der Pflegebranche deutlich höher als der gesetzliche Mindestlohn. Das sollten Sie wissen, wenn Sie um Ihr Gehalt verhandeln.

Angebot & Nachfrage

Wenn viele Stellen ausgeschrieben sind, deutet das darauf hin, dass Fachkräfte dringend gesucht, aber nicht gefunden werden. Das ist sehr gut für Sie! Denn nun wissen Sie, dass Ihr zukünftiger Arbeitgeber dringend Personal braucht und ggf. dazu bereit ist auch mehr zu bezahlen.

Sind dagegen nur wenige Stellen ausgeschrieben oder Ihr Wunschunternehmen signalisiert, dass Sie nur einer von vielen sind, ist das eher schlecht für Sie. Es könnte sein, dass er sich den günstigsten / die günstigste Bewerber*in heraussucht.

Gute Arbeitgeber suchen sich aber selten den / die günstigsten heraus, sondern eher den / die am besten geeigneten.

Informieren Sie sich also über Ihre angestrebte Position und versuchen Ihre Stärken herauszustellen, die für diese Stelle relevant sind. Wo wir dann auch schon beim nächsten Punkt sind.

Qualifikation

Sind Sie

  • Quereinsteiger*in ohne Ausbildung
  • Fachkraft
  • Fachkraft mit vielen Fort- und Weiterbildungen oder vielleicht sogar
  • Führungskraft?

 

Was können Sie dem Unternehmen bieten, bei dem Sie sich bewerben? Welches Wissen bringen Sie mit ein und wie kann sich dies auf den Unternehmenserfolg auswirken?

Sorgen Sie für zufriedenere Mitarbeiter*innen, weil Sie große Erfahrung in Mitarbeiterführung und Dienstplangestaltung mitbringen? Bewerben Sie sich für eine Stelle in einer Wäscherei eines Seniorenwohnheims und können eine mehrwöchige Fortbildung im Bereich Qualitätsmanagement für Wäschereien nachweisen?

Oder sind Sie ungelernt und holen aktuell Ihre Ausbildung nach? Damit zeigen Sie Motivation, Eigeninitiative und Ehrgeiz. Sehr wichtige Schlüsselqualifikationen.

Die Ausbildung zum / zur Hauswirtschafterin können Sie übrigens bei uns online nachholen. Aber das nur am Rande.

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So viel Verdienst ist realistisch

Wenn Sie sich über all die vorangegangenen Punkte Gedanken gemacht haben, können Sie wahrscheinlich schon in etwa einschätzen wie viel Sie verdienen sollten.
Ich versuche trotzdem noch Ihnen eine möglichst grobe Richtung mitzugeben, falls es noch nicht ganz klar sein sollte:
 
Wenn der Mindestlohn bei 12,00 € liegt (Stand 2023), sollten Sie als gelernte Hauswirtschafterin / gelernter Hauswirtschafter deutlich darüber liegen. Meiner Meinung nach mindestens 2,00 € die Stunde, wobei es eigentlich noch mehr sein sollte und nach oben hin keine Grenzen sind.
 
Unsere Kolleginnen von der starfamily Agentur vermitteln z.B. Hauswirtschafter*innen in Privathaushalte mit bis zu 25,00 € Stundenlohn (Stand 2023).
 

Gehen wir also von einem Stundenlohn von mindestens 14,00 € pro Stunde aus, liegt Ihr Bruttomonatsgehalt als Hauswirtschafter*in in Vollzeit bei mindestens 2400,00 €.

Das sollte meiner Meinung nach das absolute Minimum sein.

Wenn Sie keine Ausbildung nachweisen können und als Quereinsteiger*in im hauswirtschaftlichen Bereich arbeiten, müssen Sie sich wahrscheinlich mit dem Mindestlohn zufrieden geben. 

Das wären bei 12,00 € die Stunde nur ca. 2050,00 €. Also ca. 350,00 € im Monat weniger.

Und bedenken Sie: Wir sind bei 2400,00 € Brutto-Monatsgehalt vom absoluten Minimum ausgegangen.

Fazit

Als Hauswirtschafter*in sind die Möglichkeiten fast grenzenlos und Sie verdienen deutlich mehr als ohne Ausbildung. Ob und wie viel das ist hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Haben Sie keine abgeschlossene Ausbildung, macht es Sinn diese nachzuholen. Die Kosten dafür haben Sie durch den höheren Stundenlohn schnell wieder drin. Und mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick unterstützt Sie Ihr Arbeitgeber dabei.

Ich hoffe, dass das Thema Gehalt als Hauswirtschafter*in für Sie nun etwas klarer geworden ist. 

Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen haben, hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht unter dem Menüpunkt Kontakt.

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